Der Deutsche Familienverband (DFV) hat das Rentenpaket 2025 kritisch geprüft und bewertet die geplanten Änderungen zur Gleichstellung von Kindererziehungszeiten als wichtigen Schritt – sieht aber auch noch Nachbesserungsbedarf. In seiner aktuellen Stellungnahme macht der Verband deutlich, warum das Thema Kindererziehung im Rentensystem weit mehr Aufmerksamkeit verdient.
Bislang benachteiligt das System Eltern, deren Kinder vor 1992 geboren wurden. Sie erhalten für diese Erziehungszeiten weniger Rentenpunkte als Eltern mit jüngeren Kindern. Die Bundesregierung will diese Ungleichheit mit dem Rentenpaket endlich ausgleichen. Für viele Familien ist das eine längst überfällige Anerkennung ihrer Lebensleistung.
Doch der Zeitplan sorgt für Unmut: Die Gleichstellung soll erst ab 2027 gelten, die Zahlungen ab 2028 erfolgen. Für viele Mütter mit mehreren Kindern bedeutet das eine lange Wartezeit – und teilweise finanzielle Nachteile. Deshalb fordert der DFV eine Umsetzung zum 1. Januar 2026, damit Betroffene nicht noch länger benachteiligt bleiben.
Kindererziehung ist mehr als eine „Mütterrente“
Der Verband betont, dass Kindererziehung eine umfassende Lebensleistung ist, die nicht mit der Vollendung des dritten Lebensjahres endet. Eine moderne Rentenpolitik müsse dies besser abbilden – und die Mütterrente zu einer eigenständigen Elternrente weiterentwickeln, die beide Elternteile gleichwertig anerkennt.
Finanzierung darf Familien nicht zusätzlich belasten
Kritisch sieht der DFV die geplante Finanzierung über indirekte Steuern wie die Mehrwertsteuer. Solche Steuern treffen vor allem Haushalte mit niedrigem Einkommen und belasten Familien zusätzlich. Der Verband plädiert stattdessen dafür, die Kosten über die Rentenversicherung zu regeln – ohne neue finanzielle Belastungen für Eltern.
Doppelte Belastung bei Rentenbeiträgen
Der DFV fordert zudem einen Freibetrag für Kinder bei den Rentenbeiträgen. Aktuell zahlen Eltern auch für das Existenzminimum ihrer Kinder Beiträge – eine doppelte Belastung, die viele Familien überfordert. Hier ist dringend eine Entlastung notwendig, um Familien finanziell zu unterstützen und die gesellschaftliche Leistung von Eltern besser anzuerkennen.
Kindererziehung sichert unser Rentensystem
Familien bilden das Fundament unseres Generationenvertrags: Die Erziehung der nächsten Generation ist eine unverzichtbare gesellschaftliche Aufgabe, die im Umlageverfahren des Rentensystems besonders wertgeschätzt werden muss. Der Verband schlägt zudem vor, die Finanzierung der Kindererziehungszeiten intragenerationell, also durch einen Ausgleich innerhalb derselben Generation, zu regeln, um Familien nicht zusätzlich über nachfolgende Generationen und Steuern zu belasten. Der DFV appelliert deshalb an die Politik, die geplanten Reformen nicht nur zügig umzusetzen, sondern auch langfristig weiterzuentwickeln.
Nur so kann das Rentensystem gerecht und zukunftsfest bleiben – und Eltern die Anerkennung erhalten, die sie verdienen.
Zur vollständigen Stellungnahme des Deutschen Familienverbands zum Rentenpaket 2025 (PDF)
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