Der DFV-Landesverband Bremen hat seit Kurzem eine neue Vorsitzende. Ihr Name lautet Eva-Maria Mendez Montilla oder einfach: Eva Mendez. Wer ist die Frau, die die Nachfolge von Peter Beyer –  über 40 Jahre Landeschef in Bremen – angetreten hat? Ein Porträt

Anders als ihr Name spontan vielleicht vermuten lässt, stammt Eva Mendez aus Alfter in Nordrhein-Westfalen, eine Gemeinde in der Nähe von Bonn. Früh entdeckt sie ihre Vorliebe für Technologie und studiert – gefördert durch den Vater, der selbst Maschinenbauer ist – Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Lübeck. Mit ihrem Diplom als Ingenieurin heuert Eva Mendez 1986 beim renommierten Luft- und Raumfahrtunternehmen Airbus am Standort Bremen an, welches 36 Jahre ihr Arbeitgeber sein wird.

Eva-Maria Mendez Montilla

Es ist eine Männerdomäne, denn zu dieser Zeit ergreifen nur sehr wenige Frauen den Ingenieurberuf. Eva Mendez lässt sich davon nicht beirren: Sie arbeitet als Entwicklungs-, als Berechnungs- und als Testingenieurin, ist verantwortliche Leiterin sowie Entwicklerin der Robotik-Aktivitäten und Technische Leiterin des Innovationszentrums Airbus Protospace. Zwischendurch entwickelt sie ein eigenes Weltpatent und vertreibt es international. Abgesehen davon, dass Eva Mendez eine regsame Person zu sein scheint, ist die Begeisterung für ihren Beruf im Gespräch mit ihr deutlich spürbar. Mehr als einmal drückt sie außerdem Dankbarkeit über die Möglichkeiten aus, die sie vor allem durch ihre Ausbildung hatte.

Ingenieurin und Familienmensch

Auf die Frage, was ihr Familie bedeutet, antwortet Eva Mendez: „Familie ist Lebenssinn – wir sind nur für begrenzte Zeit auf dieser Erde und es gibt nichts Schöneres, als Leben weitergeben zu können.“ Ihre eigene Familie gründet Eva Mendez mit dem Venezolaner und DFV-Aktiven Carlos Mendez. Zwei Kinder ziehen sie groß. Es ist allerdings schwer, berufstätige Mutter zu sein. Eva Mendez erlebt Unverständnis und Unsolidarität in ihrem Arbeitsumfeld. Mit Unterstützung einer Tagesmutter bewerkstelligt sie es trotzdem. Ihre Kinder werden erwachsen und Eva Mendez dreifache Großmutter.

Vielleicht aus der eigenen Erfahrung sowie den Einblicken in die Kultur ihres Mannes („In Venezuela werden Kinder und auch ältere Familienmitglieder viel mehr wertgeschätzt.“) entwickelt Eva Mendez eine Sensibilität für Defizite, die Familien hierzulande konfrontieren. In Deutschland sei es zu schwer, eine Familie zu gründen und Kinder großzuziehen, so ihr Urteil. Und: „Je mehr Kinder Menschen haben, desto mehr Nachteile begegnen ihnen.“

Mit dieser Auffassung ist der Weg zum DFV nicht mehr weit. Eva Mendez lernt den Deutschen Familienverband in den 2000er Jahren kennen, ihre Familie wird Mitglied und sie erlebt Aktionen und Sommerfeste. Für aktives Engagement ist da jedoch noch kein Raum. Mit der Coronapandemie, die die Luftfahrtindustrie besonders hart trifft und Eva Mendez dazu bewegt, beruflich kürzer zu treten, ist die Zeit reif. Sie bietet dem Landesverband Bremen ihre Mithilfe an und wird auf der ordentlichen Mitgliederversammlung vom 25. Mai 2024 gleich mit dem Vorsitz beauftragt.

Neue Wege beschreiten

Damit hat die norddeutsche DFV-Vertretung nach mehr als 40 Jahren erstmals eine neue Führungsperson. Die Fußstapfen sind groß, denn der charismatische Vorgänger Peter Beyer hat viel für den DFV auch über Bremen hinaus bewirkt. Auf dem Bundesverbandstag 2021 erhält er dafür die höchste Auszeichnung des Verbandes, die Goldene Ehrenmedaille.

Eva Mendez freut sich über den Vertrauensvorschuss. Es liegt ihr am Herzen, den Landesverband im Sinne ihres Vorgängers weiterzuführen – und dabei neue Wege zu beschreiten. Eines ihrer zentralen Vorhaben ist, Bildungsprojekte für junge Menschen anzuschieben. „Neben der Nähe und Wärme in einer Familie ist eine gute Ausbildung das Wichtigste, was wir Kindern mitgeben können“, so die Landesvorsitzende. Mit den Projekten möchte Eva Mendez Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, kreativ zu sein und eigene Ideen umzusetzen. Die Erfahrung, etwas zu schaffen, verleihe jungen Menschen Selbstsicherheit, die es im Leben braucht. Eine entsprechende Projektidee stellte Eva Mendez auf einem Bundesverbandsrat im letzten Jahr vor und stieß sogleich auf Resonanz.

Die Wahl von Eva Mendez – vielseitig, motiviert und besonnen – lässt das Beste hoffen. Ihr positiver Start ist umso erfreulicher, als das Nachbesetzen von verantwortlichen Positionen für Verbände oft herausfordernd ist. Doch ohne Menschen, die sich freiwillig engagieren, die Zeit und Energie für eine Sache aufbringen, ist Verbandsarbeit nicht möglich. Daher: Großer Dank an Eva Mendez und an alle, die ehrenamtlich aktiv sind.

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