
Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e.V.
Der Deutsche Familienverband (DFV) kritisiert, dass Familien in der Rentenversicherung nicht mit einem Kinderfreibetrag entlastet werden
(Berlin). Aktuell werden Familien durch Beitragszahlungen zur gesetzlichen Rentenversicherung zusätzlich belastet, während ihre Verantwortung für die Kindererziehung gleichzeitig in der Beitragsgestaltung unberücksichtigt bleibt. Der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD blendet dieses seit Jahrzehnten bestehende Problem komplett aus.
„Die Kindererziehung wird in unserem System privat organisiert, aber die Gewinne daraus – neue Beitragszahler für die Rentenversicherung – werden von der Gesellschaft als Ganzes vereinnahmt. Der Grundsatz der Solidarität, auf dem unser Sozialversicherungssystem basiert, wird nicht umgesetzt, wenn Familien, die den generativen Beitrag (Kindererziehung) mindestens 18 Jahre lang leisten, selbst nicht mit einem Kinderfreibetrag in der gesetzlichen Sozialversicherung entlastet werden“, so Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes und Finanzminister Thüringens a.D.
Solidarität und eine familiengerechte Sozialversicherung bedeuten, den gesellschaftlichen Beitrag von Familien anzuerkennen. Es ist wichtig, dass die Kindererziehung nicht nur als private Verantwortung angesehen wird, sondern als gesellschaftlicher Beitrag zur zukünftigen Stabilisierung des gesamten Generationenvertrages.
Der Deutsche Familienverband mahnt an, dass die Refinanzierung der Rentenversicherung über Bundeszuschüsse in erster Linie Familien benachteiligt:
„Die Finanzierung der Rentenversicherung ist komplett familienblind und zwingt gerade diejenigen, die für die demographische Krise nicht verantwortlich sind – Eltern mit ihren Kindern – zur Kostentragung. Diese Mithaftung ist eine paradoxe und zutiefst ungerechte Situation für Familien. Eltern sorgen mit ihren Kindern für die künftigen Beitragszahler und müssen für die Kinderlosigkeit ihrer eigenen Generation mithaften“, so Zeh.
Weitere Informationen:
Mütterrente – Ausbau zur Elternrente
DFV-Broschüre: Familien in der gesetzlichen Sozialversicherung
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