Die Coronavirus-Pandemie belastet seit Monaten den Alltag von Familien und Kindern in nie vorstellbarem Umfang. In vielen Familien sind diese Belastungen extrem hoch. Alexander Schoch, Landesvorsitzender des Deutschen Familienverbands (DFV) Baden-Württemberg, fordert, dass aus der ersten Jahreshälfte für die Familien auch weitere steuer- und familienpolitisch fällige Konsequenzen gezogen werden.

Bei der aktuellen zweiten Welle müssen Familien eine deutlich höhere Priorität erfahren, „die Familien müssen deutlich entlastet werden und im Land muss eine flächendeckende Beschulung sichergestellt werden“, so Schoch. Die heute lebenden Kinder sind die zukünftigen Beitragszahler in den Sozialversicherungen, sie sind die Polizisten, Feuerwehrmänner, Ärzte und die pflegenden Hände von morgen. Die Kosten der Kindererziehung sind nicht das „Privatvergnügen der Eltern“, sondern das künftige Sozialvermögen der Gesellschaft, erinnert der DFV-Landesvorsitzende.

Nie gekannte Herausforderungen stellt die Pandemie auch für über 11 Millionen Schüler und Jugendliche und für 1,1 Millionen Eltern mit Kindern sowie für circa 164.500 Alleinerziehende. Für viele Familien bedeutet dies einen schwer erträglichen Spagat zwischen Beruf und eigenem Familienalltag, stellt Schoch fest.

Viele Kinder erleben während der Kontaktbeschränkungen Gefühle der Einsamkeit und mehr als ein Viertel der Eltern berichten darüber, dass sich ihr Kind zurzeit einsam fühlt. Fachkräfte und Lehrkräfte aus Kitas und Schulen können oft nur wenig zur Abmilderung dieser Situation beitragen. Viele Familien beschweren sich darüber, dass in ihren Haushalten zahlreiche Kommunikationskanäle zur Verfügung standen, diese nach Einschätzung der Eltern nur in geringem Umfang durch die pädagogischen Fachkräfte und Lehrkräfte genutzt worden sind.

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie haben dazu geführt, dass viele Kitas und Schulen zum Teil über mehrere Monate ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag gar nicht oder nur sehr eingeschränkt nachkommen konnten, was vielerorts dann auf die Familien zurückfiel.

In vielen Familien sind diese Belastung extrem hoch, was Studien des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden belegen.

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